Claudia Bracher Wolfensberger, Partnerin
Restrukturierungen und Stellenabbau sind anspruchsvoll, aber oft der einzige Ausweg, um in einer wirtschaftlichen Krise die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Ist der Entscheid gefällt, wird es hart für die Betroffenen und ihre Angehörigen, herausfordernd für das Management und riskant für das Vertrauen und die Reputation ihrer Unternehmung.
In der Schweiz besteht prinzipiell Kündigungsfreiheit. Das heisst allerdings nicht, dass keinerlei rechtliche Voraussetzungen und Pflichten beachtet werden müssen. Das gilt besonders bei Massenentlassungen, die vorliegen, wenn bestimmte Mindestzahlen erfüllt sind, die von der Grösse der Belegschaft abhängig sind.
Der schwierige Entscheid mag noch so verständlich und rational begründbar sein; Kündigungen sind immer mit emotionalem Stress verbunden. Das lässt sich auch mit umsichtiger Kommunikation nicht verhindern. Aber professionell geplante Kommunikation kann Stress deutlich reduzieren und den guten Ruf einer Unternehmung schützen. Zentral ist dabei, wie eine Botschaft von den Angesprochenen interpretiert wird. Kommunikationsspezialisten nennen das «Framing», also den Interpretationsrahmen.
Bei gleicher Menge Wasser ist für die einen das Glas halbvoll und für andere halbleer. Wortwahl, Formulierungen und thematische Bezüge haben einen Einfluss darauf, wie die Realität wahrgenommen, eingeordnet und interpretiert wird. Sogar die Gewichtung von Fakten wird durch diesen Deutungsrahmen beeinflusst.
Denkt eine Belegschaft, der Betrieb laufe perfekt, während sich das Management schon längst im Krisenmodus befindet, wird der Schrecken umso grösser sein. Es ist daher wichtig, frühzeitig mögliche Widersprüche zwischen den Erwartungshaltungen aller Dialoggruppen (Sozialpartner, Kunden, Lieferanten, Behörden, Öffentlichkeit) aufzudecken und in der Planung der Kommunikation zu berücksichtigen. Bei einem Change-Prozess werden beinahe alle Kontakte involviert sein. Gehen beispielsweise die verbleibenden Mitarbeitenden vergessen, riskiert ein Unternehmen einen Vertrauensverlust gerade bei jenen, mit welchen Sie die Zukunft sichern wollen.
In der Praxis bewährt sich deshalb ein genauer Plan, der niemanden vergisst und vorgibt, wer wann wie involviert und informiert wird. Nebst Q&A’s gehören dazu auch Sprachregelungen und Trainings für jene Führungskräfte, welche die Trennungsgespräche führen.
Sie haben sich den Entscheid (hoffentlich) nicht leicht gemacht. Aber erst die Umsetzung wird aufdecken, wie klug Sie gehandelt haben. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten haben viel Erfahrung mit Coaching, heiklen Kommunikationsaufgaben und in der Zusammenarbeit mit internen und externen Fachleuten wie Juristen oder Medien. Nutzen Sie unser Know-how – damit Sie Ihre Zukunftsaussichten verbessern und nicht schmälern.