Martina Beranek, Beraterin
Fast täglich konfrontieren uns die Medien mit Geschichten über Fusionen, Übernahmen oder Reorganisationen. Die Erfahrung zeigt: Unternehmen, die in solch schwierigen Situationen ihrer Kommunikation einen höheren Stellenwert einräumen und sie an bestimmten Grundsätzen ausrichten, haben bessere Chancen, ihren Weg mit weniger Reibungsverlusten zu gehen.
Wer bereits selbst eine Fusion oder Restrukturierung erlebt hat, weiss: Ungewissheit bewegt Menschen in solchen Momenten besonders stark. Denn Betroffene, die die Hintergründe einer Veränderung und die zukünftigen Schritte nicht kennen, fangen an zu spekulieren. Gerüchte wiederum befeuern Unsicherheiten und führen zu Vertrauensverlust. Kommt dann noch die Einschätzung dazu, den Gestaltern der Veränderung mangle es an Empathie, kann die Situation leicht eskalieren.
Mit Fakten und auf einer emotionalen Ebene abholen
In Veränderungssituationen – und dabei spielt die Art der Veränderung eine eher zweitrangige Rolle – sollte es daher stets darum gehen, Menschen mit Fakten und auf einer emotionalen Ebene abzuholen. Denn Betroffene wollen beispielsweise wissen:
Was hat zu dieser Veränderung geführt?
Gäbe es keinen anderen Weg?
Welche Zukunftspläne gibt es für das Unternehmen und für mich?
Was geschieht als nächstes?
Werde ich meine Stelle/meine Position verlieren?
Um in der heissen Phase beim Kommunizieren nichts Wichtiges zu vergessen, empfehle ich, sich einer einfachen optischen Gedankenstütze zu bedienen. Das Strichmännchen ‘Felix der Glückliche’ zeigt Ihnen, welche drei Themen in einem Veränderungsprozess für die Betroffenen wichtig sind und daher der Kommunikation stets zugrunde gelegt werden sollten: Verständnis, Fakten und ein Blick in die Zukunft.
Verständnis (Herz): Veränderungssituationen sind von starken, oft negativen Emotionen geprägt. Darauf gilt es als Arbeitgeber kommunikativ Rücksicht zu nehmen. Mitarbeitende, auf deren Ängste eingegangen wird, fühlen sich respektiert und ernst genommen. Sie sind daher eher bereit, an Bord zu bleiben, auch wenn sie unter Umständen mit den Veränderungen nicht einverstanden sind.
Fakten (Kopf/Gehirn): Jede Veränderungssituation hat rationale Ursachen. Es empfiehlt sich, den Mitarbeitenden die zugrunde liegenden Fakten möglichst offen zu kommunizieren. Denn nur wer die Hintergründe einer Veränderung kennt, kann sie verstehen und akzeptieren und unter Umständen gar mittragen.
Ausblick (Hand): Menschen in Veränderungssituationen brauchen Haltepunkte für die Zukunft. Denn wer nicht weiss, wohin die Reise geht, fühlt sich verunsichert und will womöglich nicht mitsegeln. Eine regelmässige Kommunikation zu den nächsten Schritten hilft, die Mitarbeitenden an Bord zu halten und beugt zudem Gerüchten vor.
Haben Sie selbst einen Veränderungsprozess erlebt, in dem ‘Felix’ nicht ganz glücklich geworden wäre? Steht Ihnen demnächst eine vergleichbare Situation bevor? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.